Einer der wohl bekanntesten Comic-Autoren unserer Zeit, Scott Snyder, lies vor kurzem andeuten, dass man an einem neuen Batman Spiel bei Rocksteady arbeitet. Eine Symbiose aus Snyder und Rocksteady kann eigentlich nur eines bedeuten: Der Rat der Eulen findet seine Videospielumsetzung. Damit könnte einer der bekanntesten und beliebtesten Batman Geschichten als Videospiel umgesetzt werden. Grund genug, dass wir einmal die Comic-Vorlage beleuchten und euch sagen, worauf man sich freuen darf.

Der Rat der Eulen ist der erste Band der Batman Reihe die von dem Duo Scott Snyder und Greg Capullo stammen. Band 01 dieser Reihe erschien erstmals 2012 im Panini-Verlag und zählt zu den erfolgreichsten Comics des Franchises. Kritiker als auch Kunden des Comics sind nahezu durchweg begeistert. (96% positive Bewertungen auf Google). Der Rat der Eulen ist der Beginn einer großen Erfolgsgeschichte, für die Autoren, Zeichner, Verlag und vor allem für die Leser der Batman Reihe. Doch was macht den Comic so besonders? Und was macht ihn für den Spieleentwickler Rocksteady so interessant?

Batman: Der Rat der Eulen liefert ab!

In der Comicwelt entscheiden vornehmlich die zwei großen Faktoren Illustration und Story über den Erfolg einer Reihe. Beides liefert Batman 01: Der Rat der Eulen eindrucksvoll ab. Greg Capullos direkter Zeichenstil tut dem Batman Franchise gut. Ich behaupte auch, dass Capullos Stil der Batman Reihe wesentlich förderlicher ist, als es beispielsweise die von Frank Miller ist. Frank Miller’s Batman: Die Rückkehr des dunklen Ritters besaß zwar eine solide Story, der Zeichenstil hingegen konnte scheinbar nur Kritiker flächendeckend beeindrucken, die normalen Kunde (wie ich es beispielsweise bin), enttäuschte der Stil eher. Ich verstand zwar die Faszination hinter dem Stil, muss aber auf der anderen Seiten quittieren, dass man so keine neuen Comicleser gewinnt. Die Zeichnungen von Capullo hingegen bedienen fantastisch meine Vorstellung des dunklen Ritters von Gotham. Der Comic ist düster aber trotzdem sehr detailverliebt und das tut dem Medium sehr gut.

Was Batman: Der Rat der Eulen interessant für Videospiele macht

Die Batman Reihe für PC und Konsolen hat in den letzten Jahren mit Akham Asylum, Arkham City und Arkham Knight drei erfolgreiche Spiele aus dem Hause Rocksteady geliefert. Darüber hinaus gab es auch noch ein Prequel namens Arkham Origins, welches direkt von Warner Games produziert wurden. Auch wenn sich die Storys in Kern etwas unterschieden, gab es dennoch immer eine gemeinsame Schnittmenge, den Joker. Alle Hauptteile setzten die Beziehung von Batman und dem Joker in den Mittelpunkt der Rahmenhandlung. Selbst als in Arkham Knight, der Joker bereits tot war, spielte dieser dennoch eine entscheidende Rolle innerhalb des Spiel. Darüber hinaus waren die Spiele immer ein Who is Who der Gotham Verbrecherliga. Bösewichte, wie Bane, Poison Ivy, Deadshot oder der Pinguin, waren immer wieder mit von der Party. Da entsteht nach vier Teilen natürlich auch eine gewisse Abnutzung.

Völlig anders sieht es zu Beginn der Snyder-Reihe aus. In Rat der Eulen und Nacht der Eulen, spielen die bekannten Schurken keine Rolle. Dies ist auch ein Grund, warum der Comic so gut funktionierte. Man hat alte Sachen nicht nochmal aufgewärmt (ja, ich zeige auf dich Frank Miller!), sondern liefert für die Batman Comics eine eher unbekanntere Gefahr, eine Gefahr die nicht ein bestimmtes Gesicht hat, sondern eher eine graue, fast unfassbare Masse ist. Will man die Batman Spielreihe fortführen, geht der Weg auch nur über ein derart konsequentes neues Storytelling. Daher liegt auch die Vermutung nahe, bei einem neuen Titel der Reihe, eine Story zu wählen, die eben genauso aufgebaut ist.

Worin besteht die Gefahr in Batman: Der Rat der Eulen?

Der Rat der Eulen ist eine Gesellschaft, die in den Schatten lebt und lenkt. Moment wird sich der eine oder andere denken, das klingt nach der Gesellschaft der Schatten und seinem Oberhaupt Raz al Ghul, aber dem ist nicht so. Der Rat der Eulen verfolgt andere Ziele, konzenrtiert sich vornehmlich auf Gotham und besitzt zwar Champions aber kein übermächtiges Oberhaupt mit einem „Final-Boss“-Charakter. Es wirkt alles eher wie eine riesige Verschwörungstheorie, deren Opfer in erster Linie die Generationen der Wayne-Familie sind.

Der Rat der Eulen ist perfekt organisiert und ist wie Gotham’s dunkles Herz. Sie in der Lage zu täuschen und zu verwirren. Auch wirtschaftlich kann der Rat gut mithalten. Offenbar gehören dem Rat Unmengen an Gotham’s Immobilien. Eben wie Eulen, die von Wasserspeiern die Stadt beobachten, hat der Rat einen expliziten Überblick darüber, was in der Stadt vor sich geht.

Dies erzeugt bei den Protagonisten Bruce Wayne Wahnvorstellungen und Paranoia, welches wiederum trefflich eingefangen wird in den Illustartionen von Greg Capullo.

Batman: Der Rat der Eulen sowie sein zweiter Band sind Pflichtlektüre für Leser von Superhelden-Geschichten. Die Batman Bände von Snyder und Capullo sind zudem auch ein perfekter Einstieg für Comic-Neulinge. Dadurch gewinnt Snyders und Capullos Arbeit auch enorm an Bedeutung. Denn was kann die deutsche Comiclandschaft mehr gebrauchen als neue Comicleser? Richtig, erstmal nichts!